RELEASED: 12/06/2015
ARTIST: Inma Galiot & La Rosa Negra
LABEL: Unit Records (Switzerland / www.unitrecords.com)
PRODUCER: Inma Galiot
NUMBER OF DISCS: 1
Tierra

REVIEWS:

JAZZ THING                                                                              CONCERTO MAGAZIN                                                           JAN MAIHORN (composer)

(February 2016)                                                                      (December 2015)

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Inma Galiot schenkt uns mit dieser CD ein beseelendes Beispiel für die Kraft künstlerischer Entschiedenheit und spielerischer Freiheit gleichermaßen. Die spanische Komponistin und Bassistin ist erfolgreich auf der Suche nach dem Notwendigen in einer zeitgenössischen Musik, die ihren sentimentalen Ursprung nie zu verdecken sucht. Nach all den turbo-virtuosen Auswüchsen im instrumentalen Jazz der letzten Jahre erleben wir hier endlich wieder eine Komplexität, die etwas meint, etwas bedeutet.

Da, wo Melodien oder Wendungen eingängig sind, wird der Hörer von feingliedrigen Rhythmen mit aufs Eis genommen, aber nicht verstört oder eingeschüchtert. Mit stets wechselnden Farben setzt das Schlagzeug von Marco Fox einen filigranen Mosaikboden mühelos und uneitel Takt für Takt zusammen. Auf der nächsten Ebene halten sich Klavier und Gitarre von Rieko Okuda und Karsten Lipp zumeist elegant zurück, aber es ist gerade diese souveräne Selbstbeschränkung, worin sich ihre große Musikalität bestätigt. Und wenn man glaubt, nun wirklich genug Saxofon gehört zu haben, so zieht einen die pure Schönheit des Tones von Christian Uğurel in die Stücke hinein, wo er auf das zarte, aber beileibe nicht zart besaitete Spiel der Geigerin Héloïse Lefebvre trifft – ein überaus erfrischender Zusammenklang.

Inma Galiots andalusische Wurzeln klingen spätestens in den letzten beiden Titeln an, und es ist sicherlich ein Glücksfall – aber kein Zufall – dass die übrigen Musiker aus Japan, Frankreich und Deutschland kommen und ihre Erfahrung aus Jazz und Weltmusik mitbringen. Ihr ist es mit dieser ersten Platte gelungen, die schwierige Balance zwischen den Instrumenten-Egos mit kompositorischen Mitteln so vorzugeben, dass wir ein erfüllendes Erlebnis haben, und trotzdem noch Raum für die eigene Gedankenwelt.

Jan Maihorn

 

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